Die Sachlage
Eine Privatgrundstück, in direkter Nachbarschaft zur historischen Wehrkirche im alten Ortskern, soll komplett bebaut werden.
Mit 5 Wohneinheiten (DHH/RMH) direkt an der Storchengasse sowie zwei Einfamilienhäusern im hinteren Teil des Grundstückes.
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Baurecht für dieses Grundstück besteht bereits seit 1992. Allerdings ist es bislang nur möglich, eine kleinere Fläche dieses Grundstück zu bebauen. Diese bebaubare Fläche wird zudem durch einen Weg weiter eingeschränkt, der der Gemeinde Undenheim gehört.
Neuer Text Am 19.02.2018 hat der Gemeinderat mit Zustimmung aller Fraktionen (BfU, SPD, WLU, CDU) den bestehenden Bebauungsplan verändert. Das Ziel des Aufstellungsbeschlusses war für den Gemeinderat "die Erweiterung der vorhandenen überbaubaren Grundstücksfläche im Sinne der Innenentwicklung und die Planung von Parkflächen für den Friedhof der Ortsgemeinde". Die von der Undenheimer Bevölkerung gewählten Vertreterinnen und Vertreter glaubten, der Ortsgemeinde etwas Gutes zu tun. Sie haben jedoch die Tragweite und die Probleme, die seit Jahrzehnten in der Storchengasse existieren, überhaupt nicht in ihre Überlegungen mit aufgenommen. An den Menschen vorbei wurde hier etwas beschlossen. Zum Glück ist das begonnene Verfahren weder abgeschlossen noch entschieden. Der Gemeinderat muss die Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern und von den betroffenen Fachbehörden für Verkehrswesen, Umweltschutz, Abwasser, Denkmalpflege, etc. beurteilen und erneut entscheiden, wie es weitergehen soll.
Was bereits feststeht ist, dass der artenschutzrechtliche Fachbeitrag, der für dieses Bauvorhaben erstellt wurde, mangelhaft ist. Eine erneute Begutachtung ist in Auftrag gegeben worden.
Die Probleme der engen Storchengasse, die schon seit langem bestehen, würden durch das Bauvorhaben drastisch erhöht werden:
1. Die vorhandene Tier- und Pflanzenwelt auf dem Privatgrundstück ist gefährden und würde zerstört werden. Davon betroffen ist auch die Pflanzen- und Tierwelt auf dem benachbarten alten Friedhof und dem Gelände um die historische Wehrkirche. Auch die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen werden davon in Mitleidenschaft gezogen.
2. Zerstört würde unwiederbringlich das historische Ortsbild – die alte Backsteinmauer. Ein Verbund zwischen altem Wehrhof und Privatgrundstück.
3. Das über 1500 Jahre alte keltische Gräberfeld würde für immer verschwinden.
4. Überlastet würden die Zu- und Abbringergassen: Schon jetzt sind Storchengasse, Mühlweg, Am Goldbach und Kirchstraße durch das hohe Verkehrsaufkommen überlastet. Die Breite der Gasse macht momentan die Durchfahrt für LKWs, Lieferanten- und Rettungsfahrzeuge sowie die Feuerwehr teils unmöglich.
5. Überlastet würden auch die Abwasser- und Kanalsysteme.
6. Massiv gefährdet würden durch das weitere Verkehrsaufkommen Familien mit ihren Kindern. Das unbefangene Aufhalten in den kleinen Gassen und Straßen wäre zukünftig nicht mehr möglich.
Der alte Ortskern mit seiner noch intakten, gewachsenen Pflanzen- und Tierwelt ist Teil der Einmaligkeit Undenheims. Undenheim ist bislang durch sein „Wachsen mit Augenmaß“ zum Aushängeschild für das ganze Selztal geworden. Die Erfolge im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ bestätigen dies. Das alles zu zerstören und zu gefährden ist nicht zu verantworten.